Zahlen
Nach dem jährlich erstellten Lagebild des Bundeskriminalamtes (BKA) wurden in der
Bundesrepublik in den letzten 10 Jahren im Jahr durchschnittlich 550 -
800 Frauen registriert, die als Opfer von Menschenhandel erkannt
wurden und in einem Strafverfahren Aussagen gemacht haben. Die
offiziellen Opferzahlen sagen wenig über das tatsächliche
Ausmaß der an den Frauen begangenen Straftaten aus.
Die Polizei geht von einem großen Dunkelfeld aus, bekannt ist nur die
Spitze des Eisberges. Von Expertenseite wird geschätzt, dass jährlich mehr als 10.000
Frauen in der Bundesrepublik zur Prostitution gezwungen und/oder
ausgebeutet werden. Innerhalb Europas schätzt man die Zahl der
geschleusten, gehandelten und ausgebeuteten Frauen auf Hunderttausende.
Mehr als zwei Drittel aller Opfer stammen aus Ost- und Südosteuropa. Vor
allem aus Rumänien, Bulgarien und Ungarn. Die Zahl der sehr jungen
deutschen Opfer (2014 ca. 16%) hat in den letzten Jahren zugenommen.
Die meisten Frauen sind zwischen 18 und 25 Jahren alt. Nach dem Lagebild
des Bundeskriminalamtes von 2014 sind 54 Opfer minderjährig und davon 5 Opfer
unter 14 Jahre alt.
Nicht nur Frauen werden Opfer von Menschenhandel zum Zwecke sexueller
Ausbeutung, sondern in geringer Zahl auch Männer. Das Lagebild
des BKA dokumentiert für 2014 ca. 5% männliche Opfer.
Ausfühliche Informationen: Lagebericht des Bundeskriminalamtes